Bryce Canyon

Der - gar kein Canyon - Canyon

Informationen über den Bryce gibt es im Netzt zuhauf und da dies kein Reiseführer ist, hier nur ein paar grundlegende Informationen. Schließlich geht es hier mehr um Fotos.
Der Bryce Canyon liegt im Süd-Westen von Utah. Er erhielt seinen Namen nach Ebenezer Bryce. Ebenezer Bryce war als Zimmerman bei der Erschließung des Gebietes tätig. Ob ihn die Natur beeindruckt hat, wer weiß. Zumindest in einer Hinsucht wohl eher nicht. Von ihm soll der Satz stammen, der Bryce Canyon sei ein " „a hell of a place to lose a cow“. Und wer einmal durch den Canyon gewandert ist, wird verstehen was er damit gemeint hat. In diesem Gewirr von Felsnadeln eine Kuh zu suchen und wieder zu finden, ist buchstäblich wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.
Im Gegensatz zu einem 'richtigen' Canyon, entstand der Bryce Canyon nicht durch die Auswaschungen eines Flusses sondern Wind, Wasser, Schnee und Eis erodierten die Abbruchkante des Paunsaugunt-Pleateus und formten eine Welt von bizarren Felszinnen (Hoodoos), die einem gigantischen Amphitheather gleichen. Und so ist der Canyon eine nach Osten hin um circa 250 - 300m abfallende Landschaft, die neben den Hoodoos auch wunderbare Fernsichten ermöglicht.
Der Canyon ist durch eine Parkstraße (Sackgasse) erschlossen, die oben an der Abbruchkante für gut 30 KM entlang führt.
Am Parkeingang gibt es einige Hotels, Ruby's Inn ist sicherlich das bekannteste. Hier gibt es auch einen General Store, in dem man alles Notwendige kaufen kann. Über Preise will ich hier nicht reden. Im Park gibt es einige Zeltplätze sowie die Canyon Lodge. Wie mittlerweile fast bei allen USA Nationalparks, empfiehlt sich  insbesondere zur Hochsaison zwischen Mitte Mai und Mitte September, frühzeitiges Buchen.
Entlang der Parkstraße gibt es verschiedene Haltepunkte mit immer wieder tollen Aussichtspunkten, die auch oft der Anfangs- oder Endpunkt von Wanderwegen in den Canyon darstellen.
Dadurch das der Canyon nach Osten abfällt, sind hier insbesondere Sonnenaufgänge ein Spektakel der besonderen Art. Ein Sonnenaufgang im Bryce, ist etwas, dass man sein Leben lang nicht vergisst. Aber auch Sonneuntergaänge haben ihren Reiz, wenn das Licht langsam verblasst, der Canyon immer mehr in den Schatten fällt und nur noch die Spitzen der Hoddos und Berge beleuchtet werden, bevor es dann langsam ganz dunkel wird.
Wer genug Zeit (was leider die wenigsten Touristen haben) mitbringt, der kann mehr als 200 Vogel-, 70 Säugetier- und diverse Reptilienarten beobachten. Mir sind dur die Rehe aufgefallen, die friedlich im Wald neben dem Spazierweg an der Abbruchkante ihr Futter suchten. Wie in vielen Parks  sind sie an Mensche gewöhnt und wissen, dass ihnen keine Gefahr droht. Was je nach Tierart nicht unbedingt umgekehrt der Fall sein muss. Beindruckt hat mich dann aber schon wie schnell und elegant sie auch im Canyon untertauchen können.
Der Canyon liegt hoch, zwischen 2400 und 2750m. Das ist fast Zugspitzniveau. Für den ungeübten Flachländer macht sich diese Höhe dann beim Wandern negativ bemerkbar. Irgendwie fühlt es sich schwerer an und die Puste geht schnell aus. Trotzdem auch wenn die Ausblicke vom Fußweg an der Abbruchkante schon sensationell sind und das Wandern etwas schwer fällt, in den Canyon mit seinem Gewirr von Zinnen und Felsnadeln einzutauchen, ist ein Erlebnis der besonderen Art. Die Felsen leuchten in den verschiedensten Orangetönen, dazu der Kontrast zu dem blauen Himmel und den Grün der im Canyon wachsenden Kiefern ist ein Farbenrausch der besonderen Art.
Wie schon erwähnt, Sonnenauf- und untergänge haben im Bryce ihren ganz besonderen Reiz. Es lohnt sich also (aber nicht nur deswegen) mindesten eine Nacht am Bryce zu verbringen und dann morgens schon vor Sonnenaufgang im Park zu sein. Mehrere Tage wären wie bei allen Nationalparks natürlich deutlich besser.
Aus fotografischer Sicht bitte auch daran denken, dass die Sonne in Abhängigkeit vom Monat zu unterschiedlichen Uhrzeiten auf und untergeht (welch eine Weisheit !!) aber auch in unterschiedlichen Himmelsrichtungen. Der Sonnenaufgang schwankt zwischen Nordwest im Juni bis Südwest im Dezember. Also bei der Standortwahl beachten, nicht das  ihr euch früh aus dem Bett gemacht habt und dann irgendwo im Schatten steht, weil die Sonne in der falschen Richtung auf geht. Die einschlägigen Tools helfen hier bei der Planung.

Im Licht des Sonnenaufgangs wechseln die Hoodos ständig ihre Farbe, je nach Höhe der Sonne. Oft erscheinen ihre Spitzen dabei auch als wären sie fast transparent. Eindrücke fürs Leben.
Was bleibt noch. Sich noch einmal in Ruhe hinzusetzen und die Grossartgkeit dieser Landschaft in sich aufzunehem. Und ach ja die Sehnsucht wieder zu kommen. Die Höhe und die klare Luft nutzen, um den Sternenhimmel mit in die Fotos ein zu beziehen ,  vielleicht auch mal im Winter, den Schnee auf den orangen Hodoos bewundern (auch wenn es vermutlich lausig kalt sein dürfte).
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